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Langstreckenfahren, eine Disziplin für sich. Es gibt Menschen, die fahren einfach längere Touren. Sechshundert, Siebenhundert Kilometer, auf Landstraßen durch die Alpen sind normale Tourentage. Andere fröhnen ihrer Leidenschaft dadurch, dass sie 1609 km in 24 Stunden in ihrem Sattel verbringen und jede Autobahnbaustelle zwischen Bad Reichenhall und Rostock am einem Tag ind beiden Richtungen durchfahren haben. Andere fahren 50 km zu Eis essen und gut ist es. Längere Strecken, ja im Urlaub. Das werden dann schon mal 150 km oder so. Wie ihr euch an längere Strecken ranarbeitet und auch dabei euren Spaß habt und nicht die Gesundheit riskiert, das möchte ich Euch näher bringen.
· Mensch und Material Das Maß aller Dinge ist der Mensch … oder doch das Material? Der Mensch?! Das Material ist wichtig, sicherlich! Aber das ist eben nur die halbe Wahrheit. Prospektweisheiten der großen Hersteller, Zeitungsberichte über Weltumrundungen und Langstreckenfahrten in Minimalzeit erwecken oftmals den Eindruck, jedermann ist zu abnormen täglichen, wöchentlichen oder jährlichen Kilometerleistungen fähig. Gerade dann, wenn man auch noch das „Richtige“, im Prospekt aufgeführte Motorrad, sein eigen nennt. Der Fehler, wenn es doch nicht so funktioniert wie im Vierfarbprospekt angekündigt, liegt am oberem Teil des Motorrades. An der Humankomponente, die dafür nicht geeignet ist. Auch hier sitzt ihr einem Trugschluss auf. Ich denke mal, fast jeder kann einer sitzenden Tätigkeit nachgehen. Im Büro, auf der Coach oder im Gartenstuhl. Acht Stunden haltet ihr das bestimmt aus. Vor allem in guter Gesellschaft oder bei einer Tätigkeit die ihr einfach nur gerne macht. Vor dem Computer, Fernseher, bei einem guten Buch. Des Nächtens am Bartresen brach schon mancher seine Sitzrekorde beim Motorradfahren. Natürlich meist ohne Ermüdung, wenn man den Kater am nächsten Morgen einmal nicht einrechnet. Die Fernseh-Übertragung eines Fußball WM Endspieles hat noch keiner wegen schmerzendem Hintern abgebrochen und stattdessen auf die Zusammenfassung am nächsten Tag gewartet, nur weil die 45 Minuten Spielzeit pro Halbzeit zu schmerzhaft waren. Woran liegt das - nur am Material !? Sicherlich ist eure Sitzecke um Längen gemütlicher als ein Motorradsattel. Aber ganz ehrlich, beim Fernsehen denkt ihr einfach nicht an euren Hintern sondern nur ans das Spiel oder den Krimi. Beim Motorradfahren sollte ihr im Übrigen auch mehr ans Fahren, als an den Hintern denken. … im Buch mehr…
AUSZUG Der Mensch Flüssigkeitshaushalt…
Der Mensch · FLÜSSIGKEITSHAUSHALT · Der Mensch besteht vorwiegend aus Wasser ! Ich denke, das habt ihr ohnehin gewusst. Kleinkinder zu etwa 70 Prozent, junge Männer zu 60 Prozent, junge Frauen zu 50 Prozent und alle Älteren beiderlei Geschlechts, noch immer zu etwa der Hälfte. Verschiedene Quellen geben aber auch hier kategorisch an, der Mensch besteht zu 75 Prozent aus Flüssigkeiten. Hier gleich ein bekannter Grundsatz, den jeder Motorradfahrer kennt, wenn Betriebsstoff fehlt, also Wasser, Öl oder Benzin, dann rechtzeitig nachfüllen. Der Motor wird es euch danken! Wenn in eurem Körper Wasser fehlt dann... rechtzeitig nachfüllen. Das ist doch einfach. Das ist jedem auch sonnenklar. Nur eine Füllstandsanzeige am Menschen, die gibt es leider nicht. Da ist das am Motorrad doch etwas anders. Markierungen sind angebracht. Oberer Füllwert, optimaler Bereich, unterer Füllwert und Werkstatttermin zum Motorwechsel. Da hat die Natur noch Nachholbedarf. Eure Anzeige ist rein virtuell und irgendwo, nur von innen sichtbar im Kopf untergebracht. Ein Head-In-Display.Das funktioniert auch ganz einfach. Bei zu wenig Betriebsmittel (Wasser) fallen einfach immer mehr Steuerkreise aus. Das System Mensch funktioniert einfach nicht mehr richtig. Nachdem das nicht angezeigt wird, müsst ihr lernen, diese Skala abzulesen. Stufe 1 ..mehr als 0,5 Prozent des Körpergewichts (300 bis 400 Milliliter Wasser): Es entsteht Durst. Stufe 2 ...etwa zwei Prozent: Die Konzentrationsfähigkeit sowie die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sind vermindert. Stufe 3 ...drei Prozent des Körpergewichts: Es zeigen sich Symptome der Dehydration (Austrocknung) die Speichel- und Harnproduktion geht zurück, die Schleimhäute, zum Beispiel im Mund werden trocken, es kann zu Verstopfung kommen. Der Urin, sofern vorhanden färbt sich dunkler und riecht auffällig. Stufe 4 ...fünf Prozent des Körpergewichts: Tachykardien (beschleunigter Puls) treten auf, die Körpertemperatur steigt, es kommt zu Schwindelgefühlen. Stufe 5 ...zehn Prozent des Körpergewichts: Es kommt zu Verwirrtheitszuständen. Stufe 6 ...mehr als 20 Prozent des Körpergewichts: Es tritt lebensbedrohliches Nieren- und Kreislaufversagen ein. Ein paar Zahlen dazu. Basis ist der 75 kg Mensch. Also bei 75 kg Mensch sind 1 Prozent ein dreiviertel Liter ! Beim Fehlen von schlappen 1,5 Litern seit ihr schon kurz vor dem roten Bereich. Stufe 2 Diese 1,5 Liter benötigt ihr schon um euch äußerlich, von Kopf bis Fuß einfach nur nasszumachen. Es ist also nicht wirklich viel! Ihr lauft dabei schon unter verminderter Leistungsfähigkeit! Bei drei Prozent sind es auch gerade erstmal 2,25 Liter Wasser die euch fehlen und schon sieht der Körper ROT ! Der Übergang zu Stufe 4 ist dann fließend. Es kommt auf EUREN Körper an. Sicher ist aber, er funktioniert nicht mehr so, dass ihr noch am Straßenverkehr teilnehmen könnt. Ende, aus. Schluss. Eigentlich schon bei Stufe 2 ! Wer das Warum versteht, kommt erst gar nicht in Probleme. Was passiert wenn, der Füllstand mit Wasser in eurem Körper absinkt. Zunächst wird dieses flüssige Medium für vielfältige Prozesse benötigt. Manche davon betrachtet der Körper für seine Funktion als wichtig, manche als nicht ganz so wichtig. Der Körper wird deshalb zunächst die wichtigen Funktionen aufrecht erhalten, was zu lasten von unwichtigen Motorradfahren geht. Sobald der ausgewogene Zustand in einen Mangelzustand übergeht, entzieht der Körper Flüssigkeit aus dem Blut und Gewebe. Er braucht die Flüssigkeit für seinen inneren Stoffwechsel. Ist demnach weniger Flüssigkeit im Blut wird dieses, da hierin zahlreiche Bestandteile gelöst sind, dicker, zähflüssiger. Es fließt langsamer und kann seinen Job, nicht mehr so gut erledigen. Die Lieferung von Sauerstoff und Nährstoffen verzögert sich. Gleichzeitig werden Stoffwechselprodukte, der Müll, nicht mehr so schnell abgeholt und entsorgt. Es beginnt sich Unordnung einzustellen. Der Betriebsstoff in Muskeln und Gehirn wird weniger, der Müll mehr. Langsam stellen sich auch die ersten Anzeichen ein. Euer inneres Display zeigt die ersten Fehlermeldungen. Erste Anzeichen hierfür sind Müdigkeit, auch gähnen, Langeweile und Konzentrationsschwäche. Das steigert sich langsam. Kopfschmerzen treten auf, die Schleimhäute werden trockener. Letztlich stellen sich Überlkeit, Kreislaufprobleme, Schwindelgefühle ein. Auch die Muskulatur beginnt zu leiden. Das merkt man durch schmerzhafte Muskelkrämpfe. Euer Urin ist dunkel und riecht stechend, wenn ihr überhaupt noch „müsst“. … mehr im Buch
RALF UNTERWEGS